Archiv für den Monat: November 2007

Ode to Ilse — Ode an Ilse

“Erin wo, Ajanaku mii Igbo kiji kiji”

Der Elefant ist gestürzt,
Gewaltig erschüttert sein Fall den Wald.
Ein Stern fiel vom Himmel,
Und das Licht um uns hat sich verdunkelt.

Wer wird nun auf Zuruf die Last übernehmen,
Meine Übersetzungen zu machen?
Wer wird mit wissendem Lächeln verstehen,
Wenn ich vom Leiden meines Landes erzähle?

Wir verloren einen Edelstein,
Wo werden wir einen anderen finden?
Wir verloren eine politische Gefährtin,
Wer wird uns trösten?

Wir verloren eine Mutter,
Es ist ein unersetzlicher Verlust!
Aber wir finden Zuspruch
In den Worten des englischen Dichter John Donne:

Sonett an den Tod

Tod, sei nicht stolz, hast keinen Grund dazu,
Bist gar nicht mächtig stark, wie mancher spricht:
Du tust uns nichts; auch mich tötest du nicht.
Die du besiegt wähnst, warten nur in Ruh.
Wenn schon der Schlaf, dein Abbild, Freude leiht,
Welch hohe Lust muss aus dir selbst gedeihn.
Und gehn auch unsre Größten zu dir ein –
Die Asche fault, die Seele ist befreit.

Du Sklav’ des Fürsten, des Verzagten Knecht,
Der falsch durch Gift, durch Krieg und Krankheit siegt:
Wenn schon ein Schlaftrunk uns in Schlummer wiegt,
Und besser als dein Streich, wie prahlst du schlecht!

Nach kurzem Schlaf erwachen wir zur Ruh –
Und mit dem Tod ist’s aus: Tod, dann stirbst du.

John Donne (1572-1631)


“Erin wo, Ajanaku mii Igbo kiji kiji”The Elephant has fallen,
The great one violently shakes the forest.
A star has fallen from the skies,
And our illumination is diminished.

Who shall, at the shortest possible notice,
Undertake my cumbersome translations?
Who shall acknowledge with a knowing smile,
When I recount the ills of my homeland?

We have lost a gem,
Where shall we find another?
We have lost a comrade,
Who shall console us?

We have lost a mother,
It is an irreplaceable loss!
But we shall take comfort,
In the words of the old English poet John Donne:

Death be not proud

Death, be not proud, though some have called thee
Mighty and dreadful, for thou art not so;
For those whom thou think’st thou dost overthrow,
Die not, poor Death, nor yet canst thou kill me.

>From rest and sleep, which but thy pictures be,
Much pleasure; then from thee much more must flow,
And soonest our best men with thee do go,
Rest of their bones, and soul’s delivery.

Thou art slave to fate, chance, kings, and desperate men,
And dost with poison, war, and sickness dwell;
And poppy or charms can make us sleep as well
And better than thy stroke; why swell’st thou then?
One short sleep past, we wake eternally,
And death shall be no more; Death, thou shalt die.

John Donne, 1618

Großrazzia in Flüchtlingslager

RazziaAm 24. Oktober führte die Polizei, die Staatsanwaltschaft und die Ausländerbehörde eine Großrazzia in einer Flüchtlingsunterkunft in Remscheid mit ca. 300 Beamten durch. Die Razzia, die morgens um 5:40 durch die Stürmung der Zimmer eröffnet wurde, dauerte bis 11:00Uhr. Bis 8:00 Uhr waren die Flüchtlinge gefesselt, durften weder zur Toilette gehen noch sich anziehen und wurden verbal erniedrigt. Ein Flüchtling wurde mit der Pistole bedroht. Obwohl er nackt war, durfte er sich nicht einmal eine Unterhose anziehen. Er wurde harsch gefragt, warum er nicht in seine Heimat gehe. Als Anlass diente der Vorwurf es handele sich um einen Drogenumschlagplatz, gefunden wurden in der ganzen Unterkunft 0,2 Gramm Haschisch. Die Karawane Wuppertal ist im Moment dabei gegen dieses Unrecht anzukämpfen.

mehr Infos: www.thecaravan.org

zeigen wir Solidarität mit unseren GenossInnen in Remscheid, beteiligen wir uns an der BriefFaxEmail-Kampagne!

# # # Musterbrief/-fax/-email an die Behörden# # #

Amtsgericht Remscheid, Alleestr.119, 42853 Remscheid
Telefon: (021 91)796-0
Telefax: (021 91)796-510
E-Mail: poststelle@ag-remscheid.nrw.de
Staatsanwaltschaft Wuppertal
Hofaue 23, 42103 Wuppertal
Telefon: 0202 5748-0
Telefax: 0202 5748-502
E-Mail: poststelle@sta-wuppertal.nrw.de
Ausländeramt Remscheid:
E-Mail: auslaenderamt@str.de oder
Fax: (0 21 91) 16 – 32 32

Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Erschrecken habe ich von dem Vorgehen der Polizei Remscheid und Wuppertal, der Wuppertaler Staatsanwaltschaft sowie der Ausländerbehörde Remscheid am Mittwoch, 24. Oktober 2007 in einem Remscheider Flüchtlingsheim erfahren.

Ich möchte mit diesem Schreiben meinen Unmut über solch inakzeptables und menschenverachtendes Verhalten der Polizei zum Ausdruck bringen. Ein Generalverdacht und die Kriminalisierung einer Gruppe Menschen, die selbst traumatisiert aus ihrem Heimatland geflüchtet sind, ist ein Armutszeugnis für dieses Land.

Es wurden lediglich Vorurteile bedient, die Situation der Flüchtlinge verschlimmert, Traumata wieder aufleben gelassen und die örtliche Presse zu einem Vorführtermin eingeladen. Der vollkommen ergebnislose Ausgang der Polizeiaktion zeigt die Haltlosigkeit der Vorwürfe. Solche menschenverachtenden Aktionen nähren den Boden für Rassismus und verhindern das Zusammenleben.

Ich fordere Sie auf, die Ermittlungen gegen alle Heimbewohner einzustellen, in der Presse für die Richtigstellung der Vorgänge zu sorgen und von weiteren, unangemessenen und kriminalisierenden Einsätzen abzusehen.

Name und Vorname, Absender
Datum

Building an anti-deportation campaign

How to build an anti-deportation campaignMal eine Meldung auf Englisch, es bezieht sich nämlich auch auf einen englischen Text. In wie weit der in Deutschland passt, ist noch nicht klar, aber eine Auseinandersetzung mit der schönen Broschüre ist auf jeden Fall eine gute Idee. Ich kopiere einfach mal no-racism.net:

The No One is Illegal campaign, based in Bolton, has created a 24-page, simply-written briefing document aimed at those who may face deportation or removal. It explains why using the law is not protection enough – ‚a campaign means fighting back politically‘.

It enunciates what kinds of campaigns are useful, how important it is to involve a Member of Parliament, why a campaign has to be strong and powerful. But it also reflects on the personal implications. ‚It is your decision whether or not to have a campaign‘, states the document and it warns that a campaign will implicate friends and family members. There are many practical tips here – from creating a banner for all public events to attracting trade union support. And, finally, it explains how important it is to prepare the legal case and get professional reports to support a claim.

This document maybe aimed at those at risk of removal but it is also essential reading for anyone interested in supporting failed asylum seekers and fighting for a more just system.

Get it here.