Archiv für den Monat: April 2008

Aktion Flüchtlinge – Kampagnenauftakt in München

Flüchtlinge in München ergreifen Initiative gegen drohende Abschiebung und Lagerzwang

Auftaktkundgebung:
„Menschen fliehen nicht zum Spaß, sondern um ihr Leben!“

Mittwoch, 30. April 2008, 17 Uhr, Karlsplatz/Stachus, München

Gemeinsam mit anderen Flüchtlingen wenden sich die kurdischen Aktivisten Umut Dag und Mahmut Yilmaz an die Öffentlichkeit, um sich gegen ihre Abschiebung und gegen die miserablen Lebensbedingungen von Menschen ohne gesicherten Aufenthaltsstatus zu wehren.

Umut Dag floh nach Deutschland, nachdem er als politisch aktiver Kurde von türkischen Sicherheitskräften gefoltert und mit dem Tod bedroht wurde. Sein Asylantrag wurde abgelehnt, jetzt droht ihm die Abschiebung. Umut ist gezwungen, im Flüchtlingslager Rosenheimerstraße zu leben – in einem Lager, das bereits 2007 wegen der skandalösen Lebensbedingungen durch den EU ? Menschenrechtskommissar Thomas Hammarberg massiv beanstandet wurde.

Mahmut Yilmaz lebt seit fast 30 Jahren in Deutschland. Da er als kurdischer Aktivist wegen Verstößen gegen das „Vereinsgesetz“ verurteilt wurde, hat das bayerische Innenministerium seine Ausweisung in die Türkei beschlossen. Seine letzte Chance, um der Abschiebung in drohende Verfolgung zu entgehen, ist ein Antrag auf Asyl. Das bedeutet, dass Mahmut nach all den Jahren in München seine Arbeitserlaubnis verliert und aus der Wohnung seiner Familie in ein Lager umziehen muss – der Ausgang ist ungewiss.
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Jubiläumsfeier: Bericht und Fotos

Unser kleiner Indoor-Biergarten wo zwischen zwei Hellen die alten Räuberpistolen erzählt wurdenDie Frauen von Afta (Association de Femmes Togolaises en Allemagne) mit denen wir in 2004 gegen ihre Abschiebung gekämpft haben.

Am Samstag haben wir unseren 10. Geburtstag gefeiert. Es war wirklich schön all die Leute die früher mit uns gekämpft haben wiederzusehen und zudem ein großartiges Konzert und ne super Party mit hervorragendem Essen. Insgesamt waren auf jeden Fall mehr als 200 Leute auf dem Fest, es haben Chimi Churri (Ska/Reggea/Rock – Stuttgart), mal eleve von irie revoltes (Reggea/Ragga/HipHop – Berlin) und natürlich die großartige Microphone Mafia (HipHop – Köln) gespielt.

Allen Bands und den Leuten vom Feierwerk die uns so super unterstützt haben ein riesiges Dankeschön!

ChimmiKonzert

Veranstaltung: Der Tod von Oury Jalloh und die Dessauer Justiz

Der Tod von Oury Jalloh hat uns schon lange beschäftigt, und wir hatten schon mal eine Veranstaltung mit Mouctar Bah aus Dessau. Daher freuen wir uns, ihn dieses Jahr auch wieder in München begrüßen zu können. Denn mittlerweile ist viel passiert im Verfahren um den Tod von Oury Jalloh. Deswegen veranstalten wir gemeinsam mit „la mirada distinta“ eine

Informationsveranstaltung
Der Tod von Oury Jalloh und die Dessauer Justiz
Referent: Mouctar Bah (Dessau)
25. April 08, 20 Uhr
Kulturladen Westend
Ligsalzstraße 44
(U-Bahnhaltestelle Schwanthaler Höhe)
Eintritt frei

Am 7. Januar 2005 verbrannte der Asylbewerber Oury Jalloh in einer Zelle im Dessauer Polizeirevier in der Wolfgangstraße.

Jalloh ist stark angetrunken, als er zur Identitätsfeststellung auf die Wache gebracht wird. Auf dem Polizeirevier wird eine Blutprobe genommen und er wird für gewahrsamstauglich erklärt.

Seine Kleidung wird durchsucht.Weil er sich wehrt, werden ihm Fesseln angelegt und in die Gewahrsamszelle gebracht, ein bis zur Decke gefliester Raum mit feuerfester Kunstledermatratze.

Jallohs Fesseln werden durch Eisenringe in Wand und Boden gezogen. Alle halbe Stunde sollen die Polizisten die Zelle kontrolliert haben. Sie meldeten keine Auffälligkeiten. Die Gewahrsamszelle ist durch eine Sprechanlage mit den Räumen der diensthabenden Beamten verbunden. In die Zelle ist ein Mikrofon eingebaut.

Doch als gegen 12.00 Uhr ein Feuer ausbricht und Jalloh mit aller Kraft um sein Leben gebrüllt haben muss, hören die diensthabenden Beamten offenbar nichts. Der Dienstgruppenleiter soll die Gegensprechanlage leise gedreht haben, weil er sich beim Telefonieren belästigt fühlte. Als der Rauchmelder anschlägt, soll er den Alarm abgestellt haben.

Am 27. März 2007, über zwei Jahre nach dem Tod von Oury Jalloh, begann der Prozess gegen drei Polizisten, die der Körperverletzung mit Todesfolge, bzw. der fahrlässigen Tötung angeklagt sind. Er wird bis zum 6. Juni 2008 dauern, das wird der 54. Prozesstag sein. Über den Stand und Verlauf des Verfahrens berichtet Mouctar Bah aus Dessau. Er ist ein Freund Oury Jallohs und Mitbegründer der »Initiative Oury Jalloh«. Dieser ist es im wesentlichen zu verdanken, dass der Fall öffentlich wahrgenommen wurde.

10-Jahre KARAWANE: Jubiläumskonzi am 19. April

Die KARAWANE-München feiert ihren 10. Geburtstag
Wir feiern zehn Jahre Kampf gegen Abschiebungen und Rassismus
mit einem HIPHOP/RAGGA/SKA-KONZERT im Orangehouse

Samstag 19. April 2008
Orangehouse Hansastr. 39
Beginn 22 Uhr
Eintritt 8 Euro

mal élevé – sänger irie révoltés | RAGGA/REGGAE/HIPHOP | berlin
microphone mafia | HIPHOP | köln
le braghe corte | SKA | Italien

dj fabiD | DUB/REGGAE/STEPPERS und die KARAWANE-DJ’s

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Über zehn Jahre hinweg ist die Karawane München mit entschlossenen und oft spektakulären Aktionen an die Öffentlichkeit getreten. Und dies auch oft mit großem Erfolg. Zu erinnern sei beispielhaft an den Bleiberechtskampf der Karawane im Sommer 2004, der mit einer außerordentlichen Legalisierung von etwa hundert langjährig geduldeten Familien in München endete. Oder an den Essenspaketeboykott im Flüchtlingslager Emma-Ihrer-Strasse, mit dem das Thema der menschenunwürdigen Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen erneut auf die Agenda gebracht wurde. Oder an die Aktionen gegen Abschiebe-Anhörungen mit Botschaftsvertretungen. Und über Jahre hinweg ist es immer wieder gelungen, Abschiebungen oft in letzter Minute zu stoppen und Aufenthaltsrechte zu erkämpfen. Und mit Freude und Stolz können wir sagen, dass die Münchner Karawane ihre aktiven Mitglieder immer wieder erfolgreich gegen Abschiebung verteidigt hat.

Wir haben also allen Grund zu feiern!
Feiert mit uns. Wir freuen uns auf Euch.

15. 5.: Prozess gegen antirassistischen Aktivisten wegen Aktion gegen Nigeria-Abschiebeanhörung

München: 110 Tagesätze für Antirassisten?

Am Donnerstag, 15. Mai hat unser Genosse R. einen Prozess. Er erhielt einen Strefehl über 110 (!!) Tagessätze weil er im August 2007 als Versammlungsleiter einerafb antirassistischen Kundgebung gegen eine Abschiebeanhörung mit der Botschaft von Nigeria den Auflagenbescheid angeblich weder dabei hatte noch vorlas.

Der Prozess gegen R. findet statt:
Donnerstag, 15. Mai 2008 10:00h Sitzungssaal A224/II
Justizgebäude Nymphenburgerstrasse 16

(nicht, wie ursprünglich angekündigt, am Donnerstag, 10. 4. !!) Weiterlesen