verabschiedet wurde folgende
Deklaration des Panafrikanismus Tages in München am 22.9.2007:
Wir, Afrikanerinnen und Afrikaner aus unterschiedlichen Ländern und Gruppierungen, vereint im Organisationskomitee des Panafrikanismustages in München, stellen uns hinter die folgende Erklärung:
- angesichts der immensen Größe des afrikanischen Kontinents
- angesichts der natürlichen Ressourcen und der menschlichen Potenziale eines jeden Landes
- angesichts der Folgen des Kolonialismus und der Sklaverei
1. erklärt die Konferenz, dass Afrika die Mittel hat, sich zu entwickeln und sein Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen und die Hilfe zurückzuweisen, durch die es seiner wahren Unabhängigkeit beraubt wird.
2. richtet die Konferenz einen dringenden Appell an die afrikanischen Völker, das eigene Bewusstsein zu wecken und den Geist des armen Opfers zu überwinden, das unfähig ist, sich eine bessere Zukunft zu schaffen. „[…] Nur der Kampf schafft Befreiung“, sagte Thomas Sankara. In diesem Sinne ist der Fortschritt beispielhaft, der in Burkina Faso mit dem Präsidenten Thomas Sankara in einer Zeitspanne von nur vier Jahren erzielt wurde.
3. verurteilt die Konferenz im Sinne der politischen und ökonomischen Stabilität der afrikanischen Länder jegliche Machtaneignung durch Blutbäder und Verletzung demokratischer Institutionen. Darüber hinaus steht sie für die Meinungsfreiheit.
4. unterstützt die Konferenz jegliche von innen und von außen kommende Initiative der wirtschaftlichen Entwicklung und fordert einen Block der afrikanischen Staaten für die vollständige und bedingungslose Streichung der Auslandsschulden. Die Konferenz befürwortet jegliche Bemühung um eine gemeinsame afrikanische Währung. Die Konferenz unterstützt jegliche Initiative, die den zwischenstaatlichen Dialog begünstigt – anstelle von Kriegen zwischen Staaten oder von Konflikten zwischen Rebellenfraktionen und loyalistischen Armeen. Die Konferenz verurteilt die Verträge, die es nichtafrikanischen Armeen gestatten, zu welchem Zweck auch immer in Afrika zu intervenieren.
5. fordert die Konferenz die afrikanischen Verteidigungskräfte auf, sich den Konflikten zu widersetzen, die von außen diktiert und finanziert werden, um die wirtschaftlichen Ressourcen besser ausplündern zu können.
6. erinnert die Konferenz angesichts der Folgen des Kolonialismus und der Sklaverei daran, dass Afrika immer noch die Last der Missetaten der Kolonialzeit und der Sklaverei auf seinem Rücken trägt.
Vor diesem Hintergrund erklärt die Konferenz:
- Wir fordern Entschuldigung und Entschädigungen für Afrika, die der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Situation der Afrikanerinnen und Afrikaner angemessen sind.
- Die Konferenz appelliert an den Präsidenten der Afrikanischen Union, die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, damit diese Stellungnahme in die Realität umgesetzt wird.
- Die Konferenz verurteilt jegliche neokolonialistische Politik, die kein anderes Ziel hat, als Afrika unter europäischer Herrschaft zu halten. Die afrikanischen Führungspersonen sind angehalten, jegliche Form der äußeren Einmischung in afrikanische Angelegenheiten zu bekämpfen. Der Präsident der Afrikanischen Union wird hochachtungsvoll eingeladen, zum nächsten Panafrikanismus-Tag der Diaspora in Deutschland zu kommen, um die Umsetzung der Erklärung, die bei diesem ersten Durchgang in München verabschiedet wurde, auszuwerten. Die Konferenz setzt sich dafür ein, im Sinne eines panafrikanischen Konzeptes stabile afrikanische Netzwerke ohne innere und äußere Grenzen zu schaffen.