Mittwoch, 13. Januar 2010, 19.30 Uhr
im Bayerischen Flüchtlingsrat, Augsburger Straße 13, München.
In Calais, Frankreich, leben derzeit einige hundert MigrantInnen ohne Papiere auf der Straße und in den Dünen.
Sie versuchen, unerlaubt über den Ärmelkanal zu kommen und so dem Wunsch nach einem besseren Leben näher zu kommen.
In Calais hängen sie oft monatelang fest und sind wachsender Polizeirepression ausgesetzt. Sie müssen sich nicht nur vor brachialer Gewalt in Acht nehmen, sondern auch weitere Praktiken des europäischen Migrationsregimes – wie die europaweite Datenbank für Fingerabdrücke (EURODAC), Wärmekameras, Ab- und Rückschiebungen, stetige Kontrollen und kurzzeitige Festnahmen etc – überwinden. Die europäische Migrationspolitik zeigt hier, ähnlich wie an allen inneren und äußeren Grenzen Europas, ihre organisierte Menschenverachtung.
Seit dem No Border Camp in Calais im Juni 09 gibt es eine stetige Präsenz von politischen AktivistInnen vor Ort. Vereint durch die politische Forderung der Bewegungsfreiheit versuchen sie, den MigrantInnen bei Seite zu stehen, den Repressionen entgegenzutreten und die öffentliche Berichterstattung um ihre Perspektive zu erweitern.
Wir wollen über die Situation und ihre politischen Zusammenhänge (z.B. Dublin II) informieren, über unsere eigenen Erfahrungen als Aktivistinnen in Calais berichten und die politischen Handlungsmöglichkeiten auf lokaler und europaweiter Ebene diskutieren.
Filme, Fotos, Workshop, Vortrag und Diskussionen erwarten Euch.