Archiv der Kategorie: Veranstaltung

Flüchtlinge in Griechenland: Vortrag und Fotoreportage im EineWeltHaus

mit Patrick Bauer (Neon-Redakteur) und der unglaublichen Geschichte von Ziyad Elia Rifaat

am Samstag, 30. August 2008, 20:30 Uhr
im EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80
Raum 211 – bei gutem Wetter auf der Terasse

geschlagen, getreten, erniedrigt - Flüchtlinge im Haftlager SamosPatrick Bauer, Redakteur des Neon-Magazins, besuchte zusammen mit dem Fotografen Julian Baumann Flüchtlinge in Griechenland. Er traf dort auf verzweifelte, bewunderswerte und starke Menschen deren Rechte mit Füßen getreten werden sowie auf Menschen die dieses Unrecht nicht hinnehmen.

Auch in München ist die griechische Flüchtlingstragödie präsent. So auch für die Angehörigen von Ziyad Elia Rifaat. München ließ den jungen Christen aus dem Irak nach Griechenland abschieben. Heute lebt er in Athen auf einer Verkehrsinsel: Obdachlos, rechtlos und von der Abschiebung bedroht . Die Jugendlichen Ohne Grenzen – Bayern setzen sich zusammen mit Freunden der Familie und seinem Bruder Petrus, der mit ihm nach München kam, für seine Rückkehr ein und sammeln Spenden um ihn schon jetzt zu unterstützen. Gleichzeitig fordern wir ein Ende der Griechenland-Abschiebungen aus Deutschland.

Setzen auch Sie sich für Ziyad ein. Jede Spende hilft.

Spendenkonto für Ziyad Elia Rifaat
Bayerischer Flüchtlingsrat
BLZ: 700 205 00
Konto Nr: 88 32 602
Stichwort: Ziyad Elia Rifaat

Spenden können Sie in beliebiger Höhe auf unser Konto überweisen, auf Wunsch erhalten Sie selbstverständlich eine Spendenbescheinigung, da wir als gemeinnütziger Verein anerkannt sind.

Veranstalter: Jugendliche Ohne Grenzen – Bayern. Unterstützt von: Karawane München und Bayerischem Flüchtlingsrat

Veranstaltung: Der Tod von Oury Jalloh und die Dessauer Justiz

Der Tod von Oury Jalloh hat uns schon lange beschäftigt, und wir hatten schon mal eine Veranstaltung mit Mouctar Bah aus Dessau. Daher freuen wir uns, ihn dieses Jahr auch wieder in München begrüßen zu können. Denn mittlerweile ist viel passiert im Verfahren um den Tod von Oury Jalloh. Deswegen veranstalten wir gemeinsam mit „la mirada distinta“ eine

Informationsveranstaltung
Der Tod von Oury Jalloh und die Dessauer Justiz
Referent: Mouctar Bah (Dessau)
25. April 08, 20 Uhr
Kulturladen Westend
Ligsalzstraße 44
(U-Bahnhaltestelle Schwanthaler Höhe)
Eintritt frei

Am 7. Januar 2005 verbrannte der Asylbewerber Oury Jalloh in einer Zelle im Dessauer Polizeirevier in der Wolfgangstraße.

Jalloh ist stark angetrunken, als er zur Identitätsfeststellung auf die Wache gebracht wird. Auf dem Polizeirevier wird eine Blutprobe genommen und er wird für gewahrsamstauglich erklärt.

Seine Kleidung wird durchsucht.Weil er sich wehrt, werden ihm Fesseln angelegt und in die Gewahrsamszelle gebracht, ein bis zur Decke gefliester Raum mit feuerfester Kunstledermatratze.

Jallohs Fesseln werden durch Eisenringe in Wand und Boden gezogen. Alle halbe Stunde sollen die Polizisten die Zelle kontrolliert haben. Sie meldeten keine Auffälligkeiten. Die Gewahrsamszelle ist durch eine Sprechanlage mit den Räumen der diensthabenden Beamten verbunden. In die Zelle ist ein Mikrofon eingebaut.

Doch als gegen 12.00 Uhr ein Feuer ausbricht und Jalloh mit aller Kraft um sein Leben gebrüllt haben muss, hören die diensthabenden Beamten offenbar nichts. Der Dienstgruppenleiter soll die Gegensprechanlage leise gedreht haben, weil er sich beim Telefonieren belästigt fühlte. Als der Rauchmelder anschlägt, soll er den Alarm abgestellt haben.

Am 27. März 2007, über zwei Jahre nach dem Tod von Oury Jalloh, begann der Prozess gegen drei Polizisten, die der Körperverletzung mit Todesfolge, bzw. der fahrlässigen Tötung angeklagt sind. Er wird bis zum 6. Juni 2008 dauern, das wird der 54. Prozesstag sein. Über den Stand und Verlauf des Verfahrens berichtet Mouctar Bah aus Dessau. Er ist ein Freund Oury Jallohs und Mitbegründer der »Initiative Oury Jalloh«. Dieser ist es im wesentlichen zu verdanken, dass der Fall öffentlich wahrgenommen wurde.

Das Nähkästchen der Karawane

Ein Abend mit KarawaneaktivistInnen, die über die Karawane reden.
Mittwoch, 12. Dezember 2007, ab 20.00 Uhr
Mittwochskafe im Kafe Marat
Thalkirchnerstr. 104/II

Die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge, MigrantInnen und Migranten gibt es seit 1998 in München. Viele kennen uns von den Demos und Aktionen, die wir veranstalten. Dass unsere Praxis und Politik jedoch weit umfassender ist, ist vielleicht nicht allen bekannt. Deswegen laden wir alle Interessierten ein, am Mittwoch im Marat zu hören, was wir noch so alles machen, warum wir der Meinung sind, dass unsere Politik eine radikale Perspektive gegen den Nationalstaat darstellt, in welchen Bereichen wir aktiv sind und warum für uns das Soziale neben dem Politischen unerlässlich ist.

Essen, Trinken und Musik ist eh klar.

Flüchtlingsabwehr an den EU-Außengrenzen

Wir haben letzte Woche einen Vortrag zum Thema Flüchtlingsabwehr an den EU-Außengrenzen gehalten. Motivation ist, dass ja immer weniger Flüchtlinge/MigrantInnen legal in die EU einreisen können, sondern schon an den Außengrenzen abgehalten werden. Die Lager in Deutschland werden dabei immer leerer, und klassische Arbeit in der Flüchtlingssolidarität wird immer schwieriger, zum einen, weil eben immer weniger Leute da sind, zum anderen, weil auch die Öffentlichkeit das Thema bald nur noch als Randthema wahrnehmen wird und wir Probleme haben werden, unsere Inhalte unterzukriegen. Deshalb haben wir angefangen, unsere Aufmerksamkeit auch auf die EU-Außengrenzen zu richten. Wir möchten hier aber nocheinmal klar sagen, dass es umso wichtiger ist, für all die Flüchtlinge, die seit Jahren mit der Duldung leben, endlich ein Bleiberecht zu erstreiten, und dafür werden wir uns auch weiter einsetzen. Es ist wichtig, nicht von einem Aktionsfeld zum nächsten zu springen, sondern Konsequenz zu zeigen. Dennoch wollen wir auf der Höhe der aktuellen Entwicklung bleiben, und deswegen halten wir eine Beschäftigung mit der EU für unumgänglich.

Wir halten den Vortag übrigens gerne wieder, Anfragen über die Karawane.

Nach der Vorstellung der Karawanehaben wir nochmal weit ausgeholt und sind bis nach 1992 zurückgegangen. 1992 kam es in Rostock-Lichtenhagen zu tagelangen gewalttätigen Ausschreitungen gegen Flüchtlinge und ArbeitsmigrantInnen, die Polizei griff nicht ein. Die Politik nutzte diese Geschehnisse, um zu argumentieren, dass Deutschland keine weiteren Flüchtlinge/MigrantInnen aufnehmen können, da „die Bevölkerung schon überfordert“ wäre und 1993 den Artikel 16 GG, Grundrecht auf Asyl, so zu ändern, dass alle antirassistische gesinnten Menschen jahrelang von der „faktischen Abschaffung des Grundrechts auf Asyl“ sprachen.

Von der Konsequenz ist diese Formulierung vielleicht auch richtig, aber sie geht dennoch ein wenig am Kern vorbei. Knackpunkt der Regelung war, dass Leute eigentlich schon noch das Recht auf Asyl hatten, nur hatten sie keine Möglichkeit mehr, es in Anspruch zu nehmen. Verantwortlich dafür waren zwei Tricks, und auf die wollten wir genau hinaus, denn diese beiden Tricks ziehen sich seit 1993 durch die EU-Flüchtlingspolitik:

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Großer Erfolg für Panafrikanismus Tag!

verabschiedet wurde folgende

Deklaration des Panafrikanismus Tages in München am 22.9.2007:

Wir, Afrikanerinnen und Afrikaner aus unterschiedlichen Ländern und Gruppierungen, vereint im Organisationskomitee des Panafrikanismustages in München, stellen uns hinter die folgende Erklärung:

  • angesichts der immensen Größe des afrikanischen Kontinents
  • angesichts der natürlichen Ressourcen und der menschlichen Potenziale eines jeden Landes
  • angesichts der Folgen des Kolonialismus und der Sklaverei

1. erklärt die Konferenz, dass Afrika die Mittel hat, sich zu entwickeln und sein Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen und die Hilfe zurückzuweisen, durch die es seiner wahren Unabhängigkeit beraubt wird. Weiterlesen

Mobilisierung

Am Freitag hatten wir ja unsere Mobilisierungsveranstaltung im Kafe Marat. Es war ein guter Abend, wir haben über den Auftakt der Karawanetour in Neuburg, den Migrationsaktionstag bei den G8-Protesten und über den politischen Hintergrund berichtet. Danach haben wir den Film „Die Wahrheit liegt in Rostock“ gezeigt, eine Reportage über das rassistische Pogrom in Rostock/Lichtenhagen im Jahre 1992. Weiterlesen

Karawane, Migration, G8

Die Karawane München organisiert im Rahmen der Mobilisierung gegen den G8-Gipfel einen Informationsabend im Kafe Marat. Wir werden insbesondere über den geplanten Aktionstag „Flucht und Migration“ und den Auftakt der bundesweiten Karawanetour 2007 in Neuburg an der Donau informieren und Hintergründe von Flucht am Beispiel Afrikas beleuchten. Es gibt Essen, Getränke und Musik, getanzt werden darf auch.

Freitag, 11. Mai 2007 ab 20.oo Uhr
Kafe Marat
Thalkirchnerstr. 104 2. Aufgang
München

Remember Oury Jalloh

Eindrücke von der Veranstaltung „Wir sind alle Oury Jalloh – Schluss mit Polizeibrutalität!“ am 16. 3. 2007 im Eine Welt Haus München mit Mouctar Bah/Dessau.

Rund 25 Personen waren am Freitag, 16. 3. ins Münchner EineWeltHaus zu der Veranstaltung mit Mouctar Bah von der „Initiative im Gedenken an Oury Jalloh“ gekommen. Aktueller Anlass der Veranstaltung war, dass ab 27. März, also gut zwei Jahre nach dem Feuertod des sierra-leonischen Flüchtlings in einer Dessauer Polizeizelle, endlich ein Gerichtsverfahren in Dessau gegen zwei der verantwortlichen Polizeibeamten beginnt — ein Verfahren, das gewiss nicht ohne den öffentlichen Druck von FreundInnen und Angehörigen Oury Jallohs und von AktivistInnen aus der afrikanischen Community und der antirassistischen Linken zustande gekommen wäre.

[audio:http://carava.net/wp-content/uploads/2007/03/mouctarerzaehlt.mp3]
Audiomitschnitt des Vortrags von Mouctar Bah.

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