Archiv für den Monat: Januar 2014

Zur Solidaritätserklärung der bundesweiten Karawane vom 19.01.

[English version]

Die Karawane München distanziert sich scharf vom Statement der bundesweiten Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, welches unter dem Label einer Solidaritätserklärung mit Protesten von Geflüchteten in Israel am 19.01.2014 auf den Internetseiten der bundesweiten Karawane, der Karawane Berlin und The Voice veröffentlicht wurde [1]. Wir halten es für notwendig, angesichts der offen zu Tage tretenden antisemitischen Denkmuster zu intervenieren. Notwendig, weil es keine Option ist, wegzusehen oder es stillschweigend hinzunehmen, dass sich Gruppen, die sich als antirassistisch verstehen und in antirassistischen Zusammenhängen aktiv sind, antisemitische Argumentationsmuster und Motive propagieren und diesen Vorschub leisten.

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11.02.: Film (Footage Preview) & Diskussion: da.sein

Logo-reihe_smallAm Dienstag, den 11.02., geht die Veranstaltungsreihe „Ab|schottung Ab|schiebung Aus|grenzung“ der Karawane München in Kooperation mit dem Kurt-Eisner-Verein mit einer Filmvorführung (Footage preview) im Münchner Maxim-Kino weiter.
Nachdem der Saal bei der Autorenlesung mit Miltiadis Oulios am 22.01. mit 40 Personen erfreulicherweise voll war, freuen wir uns wieder über zahlreiche Teilnahme!
Dienstag, den 11.02.2014, 20 Uhr
Maxim Kino (Landshuter Allee 33, München)
Eintritt: Spende von 2 bis 6 Euro erbeten

Ein Filmprojekt von Aylin Basaran und Hans-Georg Eberl

Im Mittelpunkt des Filmprojekts da.sein stehen Menschen, die “da” waren und abgeschoben wurden. In den Interviews geht es um auseinandergerissene Beziehungen, verlorene Rechte und behördlichen Rassismus. Neben den Protagonist_innen kommen auch Angehörige und Freund_innen zu Wort, die “da” geblieben sind.

Gezeigt wird eine Materialvorschau, die als director’s cut bereits in Wien und verschiedenen deutschen Städten vorgeführt wurde. Die Filmemacher_innen arbeiten aktuell an einer überarbeiteten Neufassung. Der eindrucksvolle director’s cut dauert 86 Minuten.

Der Regisseur wird für Diskussion und Rückfragen anwesend sein.

 

Alle Informationen zur Veranstaltungsreihe „Ab|schottung Ab|schiebung Aus|grenzung“

Kommende Veranstaltungen der Reihe:

Dienstag, 25.02.2014, 19.30 Uhr
Film & Podiumsdiskussion „Leben verboten“    
Glockenbachwerkstatt, München

Sonntag, 09.03.2014, 14 Uhr
Aktionstag gegen Abschiebungen    
Flughafen München

22.01.: Autorenlesung in München: Miltiadis Oulios – „Blackbox Abschiebung“

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Mit einer Autorenlesung von Miltiadis Oulios startet am Mittwoch, den 22.01.2014, die Veranstaltungsreihe „Ab|schottung Ab|schiebung Aus|grenzung“ der Karawane München in Kooperation mit dem Kurt-Eisner-Verein.

 

Mittwoch, 22.01.2014 – 19:30 Uhr
Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, 80802 München
Eintritt: Spende von 2-6 Euro erwünscht

Miltiadis Oulios, Autor, Reporter und Radiomoderator aus Köln, geht in seinem Buch „Blackbox Abschiebung“ der Frage nach, was Abschiebung in einer globalisierten Welt bedeutet. Was passiert in dieser „Blackbox“? Welche staatliche und gesellschaftliche Funktion erfüllt sie? Woher nehmen Staaten sich das Recht abzuschieben und ist das überhaupt noch zeitgemäß? Welche Strategien des Widerstandes gegen Abschiebung haben sich entwickelt? Miltiadis Oulios entwickelt eine Theorie der Abschiebung und porträtiert Menschen, die abgeschoben wurden.

 

Alle Informationen zur Veranstaltungsreihe „Ab|schottung Ab|schiebung Aus|grenzung“

Weitere Veranstaltungen der Reihe:

Dienstag, 11.02.2014, 20 Uhr
Filmpreview (director’s cut) & Diskussion „da.sein“        
Maxim Kino, München

Dienstag, 25.02.2014, 19.30 Uhr
Film & Podiumsdiskussion „Leben verboten“    
Glockenbachwerkstatt, München

Sonntag, 09.03.2014, 14 Uhr
Aktionstag gegen Abschiebungen    
Flughafen München

 

In Kooperation mit:
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07.01.: Mahnwache in Gedenken an Oury Jalloh

Dienstag, 07.01.
Odeonsplatz, München

Am 07.01.2005 wurde Oury Jalloh, ein Flüchtling aus Sierra Leone von der Dessauer Polizei in Sicherungsverwahrung genommen und in Zelle Nr. 5 an Händen und Füßen fixiert, wo er qualvoll verbrannte.
Bis heute sind die mysteriösen Umstände seines Todes nicht  aufgeklärt. Das Gericht ging von Anfang an davon aus, Oury Jalloh habe sich selbst angezündet. So werden die Vorwürfe gegenüber den Polizisten ausschließlich auf unterlassene Hilfeleistung reduziert.

Viele Hinweise deuten jedoch eindeutig auf Mord:

Durch eine von der Initiative* durchgesetzte Obduktion wurde ein Nasenbeinbruch entdeckt. Außerdem muss er bereits bewusstlos gewesen sein als das Feuer ausbrach, da kein Noradrenalin (ein Hormon, das normalerweise in Stresssituationen ausgeschüttet wird) in seinem Körper nachgewiesen werden konnte. Das Feuerzeug, das angeblich von ihm selbst zur Tat benutzt wurde, tauchte erst 2 Tage nach Beweissicherung auf und wies weder seine DNA Spuren noch Faserreste seiner Kleidung auf. Viele Zeugenaussagen wurden nachträglich geändert, erscheinen zweifelhaft und widersprechen sich.

Darüber hinaus besagt ein neues Gutachten, dass Oury Jalloh mit mehreren Litern Brandbeschleuniger überschüttet worden sein muss.

All dies weist darauf hin, dass Oury Jalloh Opfer rassistisch motivierter Polizeigewalt wurde. Als Zeichen, dass wir solche Verbrechen in Deutschland nicht dulden, versammeln wir uns heute in Gedenken an Oury Jalloh und alle anderen Opfer von Polizeigewalt und Rassismus und fordern eine lückenlose Aufklärung von Seiten des Staates.

Keiner wird vergessen!

14.01.: Hat sich irgendwas geändert? – Zwischenbilanz zur Aufklärung und Debatte um den NSU

Eine Zwischenbilanz: Zwei Jahre nach der Selbstenttarnung des NSU – ein halbes Jahr nach Prozessbeginn

Dienstag, 14.01.2014 – 20 Uhr
DGB-Haus, Schwanthalerstr. 64, 80336 München

Es diskutieren:
Juliane Karakayali (Professorin für Soziologie, kritnet)
Andreas Speit (Journalist, Autor zur extremen Rechten)
Sebastian Schneider (NSU-Watch, Prozessbeobachtung)

 

Vor über zwei Jahren enttarnte sich der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) selbst. Wenige Tage nach dem Tod von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt tauchten deutschlandweit Videos auf, in denen sich der NSU zur rassistischen Mordserie, einem Sprengstoffanschlag in Köln und dem Mord an einer Polizistin bekannte. Beate Zschäpe, die mit Mundlos und Böhnhardt den innersten Kern des NSU gebildet hatte, stellte sich der Polizei.

Plötzlich wurde bekannt, was fast niemand für möglich gehalten hatte. Weiterlesen