Archiv der Kategorie: Karawane Unterwegs

Tag des offenen Lagers in Böbrach und Breitenberg

Zu viert starteten wir als Delegation der „Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen“  am Freitag, 17. April zum „Tag des offenen Lagers“ in Böbrach und Breitenberg im Bayerischen Wald. Ziel dieser Aktion des bayernweiten Netzwerkes „Deutschland Lagerland“: Gemeinsam mit den Bewohner_innen der Flüchtlingslager den geladenen Journalist_innen und Landtagsabgeordneten die Realität des Lagerlebens plastisch vor Augen zu führen und damit Druck auf die anstehende Landtagsentscheidung zu machen, dass mit der menschenverachtenden Zwangsunterbringung von Flüchtlingen in Lagern endlich Schluss sein muss. Also auf in die tiefste niederbayerische Provinz!

Bericht in der „Passauer Neuen Presse“ vom 18.04.09:

http://www.fluechtlingsrat-bayern.de/pressebericht/items/fluechtlinge-im-wald.html

Bericht im Bayerwald vom 22.04.09:

Flüchtling in Böbrach: Abseits des normalen Lebens Weiterlesen

Rostock-Lichtenhagen

Anlässlich des Migrationsaktionstag am 4. Juni 2007 in Rostock hat die Karawane München eine Kundgebung in Rostock-Lichtenhagen organisiert, um den Opfern von Rassismus und staatlicher Abschiebepolitk zu gedenken. Im August 1992 kam es an drei Tagen zu schweren Pogromen gegen AusländerInnen, die Polizei schritt kaum ein. Die Politiker nutzen die Situation, um den Artikel 16 GG, das Grundrecht auf Asyl, grundlegend umzukrempeln.
Uns als Karawane war es daher wichtig, nocheinmal daran zu erinnern, wie eine Koalition aus Nazis, „normalen“ Rassisten und deutschen Politikern damals agierten und Terror gegen Flüchtlinge und AusländerInnen strategisch benutzen, um eine latente ausländerfeindliche Stimmung in Deutschland weiter anzuheizen und den Weg zu einer Grundgesetzänderung vorzubereiten, die bis heute nachwirkt. Näheres kann in unserem Aufruf nachgelesen werden, der weiter unten kommt. Wir werden auch nocheinmal detaillierter auf den Ablauf der Kundgebung eingehen und weitere Texte publizieren, aber hier schon mal ein kurzer Videoclip von g8-tv.org.

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Warum die Karawane nach Heiligendamm gezogen ist

Rede von Ilsemarie von der Karawane auf einem Straßenfest in München am 2. Juni ’07

Ich bin von der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen und soll euch erzählen, warum Vertreter verschiedener Flüchtlingsorganisationen wie z.B. die Karawane bei der Demo gegen den G8 Gipfel an der Spitze des Westteils der Demo marschieren.

Bei den 8 Mächtigen des G8 Gipfels soll angeblich u.a. der Fokus auf die mangelnde ökonomische Entwicklung der afrikanischen Ländern gerichtet werden und darauf, wie man dieses Problem auch ökologisch in den Griff bekommt. Selbst wenn man die Entwicklungshilfe erhöhen und die Verschuldung der ärmsten Länder abbauen würde, was natürlich wichtig ist, wären damit noch lange nicht die eigentlichen Probleme gelöst, da sie am Kern der Situation vorbei gehen. Deshalb lautet auch das Motto der Flüchtlingsorganisationen

„Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört“.

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Rostock, der lange Zaun und eine Pause

Tja, lange nichts mehr erschienen im Karawane-Blog. Das liegt daran, dass wie alle irgendwie enorm mit dem Protest gegen den G8-Gipfel im Hohen Norden beschäftigt waren. Viele sind nach Rostock gefahren, andere (wie ich) zwar in München geblieben – aber das ist die Fraktion, die anderweitig beschäftigt war und trotzdem versucht hat, soviel wie möglich davon mitzubekommen, was zwischen dem gigantischen Zaun, der Sicherheitszone, den Camps und dem Rostocker Hafen passierte. Weiterlesen

Dokumentation: Offener Brief aus Nigeria an Angela Merkel

Wir dokumentieren hier die deutsche Übersetzung eines offenen Briefes nigerianischer Bürgerrechtsgruppen an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie wenden sich gegen die Einladung an den neuen nigerianischen Präsidenten, am G8-Treffen in Heiligendamm teilzunehmen. Denn der neue Präsident, Umar Yar’Adua, kam durch eine Wahl an die Macht, die von der EU-Beobachtungsdelegation als „unglaubwürdig“ bezeichnet wurde.

Angesichts dieser Tatsachen bedeutet die Einladung von Mr. Yar’Adua zu dem G8-Gipfel eine provozierende Billigung dieser unglaublichen Wahl und eine ‚Belohnung‘ derjenigen, die den Tod der über zweihundert Nigerianer, die während der Wahlen sterben mussten, zu verantworten haben.

Quelle der Übersetzung: humanrights.de, auch mit englischem Original.

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Auftakt der Karawanetour ‘07 in Neuburg

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Hier ein Bericht zum Auftakt der Karawanetour ’07 in Neuburg. Er wurde von uns schon in anderen Medien publiziert.

Samstag, 19. Mai 2007

Sommer, Sonne, Widerstand ab nun auch bei Karawane: Die bundesweite Karawanetour 07 nach Heiligendamm startete gestern in Neuburg an der Donau (Bayern). In den nächsten zwei Wochen werden an 16 Stationen Aktionen stattfinden, die die Situation von Flüchtlingen und MigrantInnen thematisieren werden.

Insbesondere bereits bestehende lokale Kämpfe wie in Blankenburg, Bramsche, Forchheim, Freibessingen oder Neuburg a. d. Donau sollen hierdurch unterstützt werden. Die Kampagnen gegen die Abschiebedrohungen zweier Karawaneaktivisten, Engin Celik aus Kurdistan und Yabre Omarou aus Burkina Faso sollen forciert werden. Die rassistische Polizei- und Staatsbrutalität wird in Düsseldorf und Dortmund angeklagt, während die bevorstehenden Änderungen des Ausländer- und Asylrechts in Berlin entlarvt werden. Enden wird die Tour in Rostock um sich an den Anti-G8 Protesten zu beteiligen, getreu dem alten KARAWANE-MOTTO: „We are here because you destroy our countries.“

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Klimawandel und Migration

Es ist sehr modern geworden für Politiker, über den Klimawandel zu reden. Es wird gefordert, angekündigt und versprochen, nur wenn es konkret wird, dann beugt man sich doch lieber den Interessen der Wirtschaft. „Verschieben wir lieber die Probleme auf unbestimmte Zeit, Augen zu und durch!“ scheint die Devise unserer werten Volksvertreter zu sein. Leider ist auch beim diesjährigen G8-Gipfel in Heiligendamm nicht mehr zu erwarten. Doch besonders die Länder des Südens können nicht mehr warten. Denn sie spüren bereits jetzt die ersten Folgen des vor allem von den Industrienationen verursachten Klimawandels. Regelmäßige Überschwemmungen in Mosambik und Bangladesch, versinkende Inselparadiese im Pazifik und anhaltende Dürren in weiten Teilen der Welt südlich des Äquators sind Realität. Die armen Länder dieser Welt können sich eben keine Deichanlagen wie zum Beispiel die Niederlande leisten. Doch ein Blick in die Zukunft zeigt, dass es sich hierbei nur um die Spitze des Eisberges handelt!

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The G8 and the rest of us! — Part II

The slogan for the nationwide Caravan tour starting in Neuburg on May 19, 2007 „We are here because you destroy our countries“ might seem strange and even disturbing to some people. Such a statement coming from an African may also seem like an unfair jibe at western nations for percieved wrongs such as colonialism and slavery. There are some people, including Africans, who even argue that slavery and colonialism are old stories that should be forgotten. Of course in the heat and emotion of such a debate, it is usually forgotten that slavery and colonialism is still being implemented by the by the west under a more modern sounding name using the instrumentality of institutions such as the World Bank, IMF and the World Trade Organisation (WTO).

For those who are still in doubt, please read these links from the foremost German magazine, Spiegel.

„Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört“ – Am Beispiel Niger Delta (Nigeria)

Original English Version below

Afrika ist ein Kontinent, der aus Nationalstaaten besteht, die ursprünglich von den europäischen Kolonialherren geschaffen wurden, hauptsächlich oder besser ausschließlich um ihre kommerziellen und wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen.

Dies geschah, als 1884 während der Berliner Konferenz die europäischen Mächte zusammenkamen, um den afrikanischen Kontinent willkürlich in einzelne Gebiete (die sie Nationen nannten) entlang von Grenzen aufzuteilen, die durch Flüsse oder andere mögliche Linien gekennzeichnet waren. Indem sie so vorgingen, befanden sich Menschen einer ethnischen oder kulturellen Gruppe innerhalb der gleichen Grenzen wie Menschen anderer Ethnien oder Kulturen. Kein Gedanke wurde über die möglichen Konsequenzen verschwendet, die uns heute bekannt sind – Konflikte, Kriege, Massenmorde, Massenvernichtungen, Vergewaltigungen, Unterdrückung und so fort. Die fortwährenden und endlosen Konflikte von sehr makabrer Natur, die wir heute unter der afrikanischen Bevölkerung sehen, kann man bis zur Berliner Konferenz zurückverfolgen. Menschen wurden willkürlich getrennt und gewaltsam unter die jeweiligen europäischen Mächte unterworfen; alte afrikanische Königreiche oder Regentschaften wurden durch diese neuen Strukturen zerstört. Unterschiedliche afrikanische Kulturen wurden deshalb gezwungen, unter einem Dach zu leben, sozusagen.

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